Das Festival in Rudolstadt ist ein Festival fr Entdeckungen. Die meisten Gste kommen hierher aus Neugier auf die Knstler, die sie (noch) nicht kennen. Unbekmmert um Lnder- und Musikgrenzen hat das Festival seit vielen Jahren ein bemerkenswertes Eigenleben entwickelt und quer durch alle Altersgruppen eine kaum berschaubare Fangemeinde gewonnen. An jedem ersten Juli Wochenende strmen zehntausende Weltmusik-Anhnger in die Stadt an der Saale und entern die Pltze vor den Konzertbhnen in der Altstadt, im Heinepark und auf der Heidecksburg. So auch Jens Schulze mit seiner Kamera. Das Rudolstadt-Wochenende Anfang Juli hat seinen eigenen Reiz. Das liegt auch am gelassenen Umgang miteinander. Schon wenn man inmitten eines bunten Volkes durch die alten Gassen schlendert, fhlt man sich in eine Welt aufgenommen, in der die Idee absurd scheint, dass man Menschen durch Grenzen trennen muss. Zwischen der musikalischen Vielfalt beim Festival und der Verschiedenheit der Lebensentwrfe der Teilnehmer ist der Zusammenhang offensichtlich. Zumindest optisch unbersehbar. Die hier vorliegende Fotoauswahl zeigt einige Menschen mitten im Geschehen. Mit ihren Hoffnungen, Trumen, Illusionen, mit ihrer Kreativitt und Lebensfreude. Kleine zauberhafte Momentaufnahmen aus dem Festivaltrubel. Dass Jens fr diese Zusammenstellung mehrheitlich Portrts von Knstlern ausgewhlt hat, ist vielleicht nicht Absicht, aber sicher kein Zufall. Denn sie sind die Zauberer, jedes Jahr neu. Gunnar Zessin, Berlin Der Katalog enthlt eine kleine Auswahl aus tausenden Fotos, die in den Jahren 2013 bis 2016 zum jhrlichen Musikfestival in Rudolstadt entstanden sind. Die Motive in den Ausstellungen selber werden sich den Rumlichkeiten anpassen und unterschiedlich in Umfang und Format zu sehen sein. Die Arbeiten stehen in der Tradition der Arbeiterfotografie und verfolgen keine kommerzielle Zwecke. Ich bedanke mich unter anderem beim Verlag 8. Mai bzw. bei den Mitarbeiter*innen der Publikationen des
Jens wurde im Jahr 1967 im Sozialismus geboren, Spezialschule fr Mathematik und Physik in Dresden, Offiziershochschule der Luftstreitkrfte/Luftverteidigung einer Volksarmee, Abschluss als Diplomingenieur fr Elektrotechnik/Elektronik. 1990 unfreiwillig im Kapitalismus gelandet, zwangslufig den Beruf gewechselt. Dann Elektroingenieur bei der Bahn und ab 1995 Planungsingenieur in einem Ingenieurbro in Berlin. Bereits ab der frhen Schulzeit nebenbei Malerei, Grafik, Druck und Fotografie betrieben, stets verbunden mit aktiver politischer Arbeit. Im Mittelpunkt der Arbeiten stehen der Mensch und die ihn umgebende Gesellschaft. Andrea Khler, Berlin 2016